Eingewöhnung

Mir ist es wichtig, zu jedem Kind eine behutsame und tragfähige Beziehung aufzubauen. Jedes Kind bekommt in der Eingewöhnungsphase die Zeit, die es braucht und die seine Eltern sich wünschen. Erst wenn das Kind eine Bindung zu mir aufgebaut hat und es weiß, dass es sich auf mich verlassen kann, ich es beschütze, versorge, mit ihm spiele und lache, ihm zuhöre und es tröste, aber auch Grenzen setze, kann ich die Eingewöhnungsphase als abgeschlossen bezeichnen.


Damit dem Kind der Übergang vom Elternhaus in die Tagespflege leichter fällt und es langsam eine Beziehung zu mir aufbauen kann, lassen wir uns dafür ca. 3-4 Wochen Zeit: Zu Beginn begleitet ein Elternteil oder eine andere Bezugsperson das Kind zwei bis drei Mal für ca. zwei Stunden. Die Bezugsperson zieht sich immer mehr zurück, während ich das Kind in den Tagesablauf mit einbeziehe.

Die erste Trennung sollte je nach Kind zwischen 15 und 30 Minuten sein. Die Abwesenheitszeiten der Bezugspersonen werden in den nächsten Tagen gesteigert.

 

Ich fördere als Tagesmutter die freie Bewegungsentwicklung des Kindes. Jedes Kind soll Forscher sein und lernen, wofür es bereit ist. Das Kind wird dadurch in seiner Entwicklung nicht zwanghaft von den Erwachsenen angetrieben. Ich unterstütze und fördere jedes Kind individuell. In dem ich etwas vormache oder zeige, rege ich die Sinne an oder fördere die vorhandene Motorik, um das Kind zu motivieren weiter- oder mitzumachen. Die sprachliche Entwicklung fördere ich, in dem ich viel mit den Kindern spreche, sie lobe, mit ihnen lese und Gegenstände benenne.

Im Spiel lernen sie soziales und emotionales Verhalten und erweitern ihre geistige und körperliche Entwicklung. In der Gruppe lernen sie sehr schnell voneinander. Um ein entspanntes Zusammenleben in der Gruppe zu haben, lege ich sehr viel Wert auf Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Höflichkeit. Das vermittle ich den Kindern, um ein Stück weit ihre Zukunft zu prägen.

 

Bei meiner Arbeit lege ich großen Wert darauf, dass die Kinder sich gegenseitig akzeptieren und respektieren. In der Regel gibt es dabei keine Probleme und die Kinder lernen schnell, welche Vorteile die Gruppenstruktur mit sich bringt.

Von mir werden alle Kinder gleich behandelt, auch mein Kind. Da ich innerhalb der Tagespflege nicht nur meinen Sohn erziehe, sondern auch meine Tageskinder, gehören Regeln für mich zur Sicherheit aller Kinder dazu. Natürlich unterstütze ich auch Erziehungsvorstellungen der Eltern, soweit es in meiner Familie möglich ist.

Außerdem werden Lebenssituationen aus der Herkunftsfamilie von mir aufgegriffen und in die Tagespflege mit eingebracht. Dies können Rituale, Strukturen aber auch Essensgewohnheiten oder Veränderungen im Familienalltag sein. Für die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Tageskindes stehen eine Vielzahl altersgerechter Spielsachen sowie verschiedenartiges Material zum Malen und Basteln zur Verfügung. Natürlich darf auch das ein oder andere Lieblingsspielzeug mitgebracht werden.

 

"Hilf mir es selbst zu tun." von Maria Montssori